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Hilgendorf

Das Projekt

In einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt häufen sich Kontakte zu unterschiedlichen Kulturen. Ehrenmorde, kopftuchtragende Richterinnen, Kreuze in öffentlichen Einrichtungen, Zirkumzision, Burkini und Migration sind aktuelle Herausforderungen für die hiesige Gesellschaft. Auch die Rechtsanwendung beschäftigt sich vermehrt mit Fragestellungen, die einen interkulturellen Bezug aufweisen. So spielen in der Anwaltspraxis interkulturelle Kontakte bereits eine erhebliche Rolle. Konkrete Lebenssachverhalte mit interkulturellem Bezug können eine erhebliche Hürde für den Rechtsanwender darstellen. Dem Bedürfnis, Sachverhalte mit interkulturellem Hintergrund unvoreingenommen juristisch bewerten zu können, hat sich ein Projektteam der juristischen Fakultät der Universität Würzburg angenommen. Das Projekt „Globale Systeme und Interkulturelle Kompetenz“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Themen mit interkulturellem Hintergrund zu identifizieren und den angehenden Juristinnen und Juristen zugänglich zu machen. Durch ein vielseitiges Lehrangebot soll den Studenten damit eine Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts vermittelt werden.

Jedes Semester werden Seminare, Workshops oder einzelne Vorträge mit interkulturellem Bezug angeboten. Ziel ist es, die Teilnehmer zu einer rationalen Diskussion einzuladen. Die Veranstaltungen regen zu weiteren selbstständigen Recherchen an. Dies dient als Grundlage für die eigene Meinungsbildung, die nicht „in den Mund gelegt“ wird. Studierende erfahren frühzeitig, wie wichtig der Blick über den Tellerrand bereits im Studium ist. Nach der Teilnahme an fünf Veranstaltungen und dem erfolgreichen Absolvieren einer Klausur erhalten die Studierenden ein Zertifikat, welches ihr Engagement im Bereich „interkulturelle Kompetenz“ bescheinigt. Die zugehörige Klausur wird im Rahmen des vhb-Kurses „Interkulturalität, Ethik und Recht“ angeboten. Der Kurs vermittelt das nötige Handwerkszeug für ein grundlegendes Verständnis von Recht und Kultur. Aktuelle Fälle mit interkulturellem Bezug werden didaktisch aufbereitet und anschließend im Gutachtenstil gelöst. Dies dient zugleich der Vorbereitung auf das Staatsexamen. Studierende können semesterübergreifend an fünf Veranstaltungen kostenlos und flexibel teilnehmen. Besonders engagierte Studierende können im Rahmen des Studenten-AK am GSiK-Jura Projekt aktiv mitwirken. Sie können Seminare oder konkrete Veranstaltungen vorschlagen, die dann gemeinsam mit GSiK-Jura vorbereitet und umgesetzt werden.