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Prof. Dr. Ralf Brinktrine

Besuch des BASF Stammwerkes in Ludwigshafen am Rhein

Umweltrecht anschaulich gemacht- Besuch des BASF Stammwerkes in Ludwigshafen am Rhein

Umweltrecht in seiner praktischen Anwendung und seinen Auswirkungen konnten die Teilnehmer der Exkursion zum Stammwerk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen am Rhein erleben, die der Lehrstuhl für deutsches und europäisches Umweltrecht am Freitag, den 22. Juni 2012, veranstaltete. Die Exkursion begann mit einer Führung durch das Besucherzentrum der BASF. Dort konnten sich die Studierenden zunächst ein Bild von der Produktbandbreite der BASF machen, die von Spezialsohlen für Sportschuhe über Kunststoff für Kinderspielfiguren bis hin zu superabsorbierendem Windelfüllmaterial in alle erdenklichen Bereiche des Alltags hineinreicht. Die Teilnehmer erhielten Einblick in die Unternehmensgeschichte sowie über die Ausdehnung des Betriebsgeländes, die weiteren Standorte und vieles mehr.

Im Anschluss daran ging es nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung mit dem Bus auf zur Rundfahrt über das riesige, einer eigenen Stadt gleichende Werksgelände. Zu bestaunen gab es dabei vor allem die beiden „Steam-Cracker“ als größte Produktionsanlagen auf dem Gelände und Herzstück des Werkes in Ludwigshafen. Wie den Exkursionsteilnehmern erläutert wurde, dienen diese Anlagen vornehmlich dazu, Rohbenzin in wichtige Grundbausteine wie Ethylen und Propylen aufzuspalten, die für weitere Produktionen benötigt werden. Während der Werksrundfahrt erfuhren die Teilnehmer außerdem Einzelheiten zur Versorgung mit Energie, die für den Betrieb eines solch enormen Werkes von zentraler Bedeutung ist; so verfügt die BASF über eigene Kraftwerke. Eingespeist wird hier beispielsweise auch die Energie, welche bei exothermen Reaktionen bei chemischen Produktionsabläufen frei wird. Hierbei wird deutlich, welchen Stellenwert der schonende Umgang mit Ressourcen und energieeffizienten Wirtschaften für ein Unternehmen haben. Weiter führte die Rundfahrt die Gruppe zur betriebseigenen Kläranlage. Während die BASF den Großteil des aus dem Rhein entnommenen Wassers lediglich als Kühlwasser benötig und dieses unverschmutzt in den Rhein zurückleiten kann, reinigt man dort jährlich 90 Millionen Kubikmeter Produktionsabwässer sowie die Abwässer der umliegenden Städte und Gemeinden Ludwigshafen, Frankental und Bobenheim- Roxheim. Um zu verhindern, dass chemische Schadstoffe den Betrieb der Anlage beeinträchtigen oder gar in den Fluss gelangen, wird der gesamte Vorgang von der Umweltzentrale der BASF überwacht.

Gestärkt durch ein Mittagessen im Feierabendhaus der BASF, besichtigten die Exkursionsteilnehmer am Nachmittag die Rückstandsverbrennungsanlage, wo nicht nur ein Blick in die Brennkammer, sondern auch in die Kontrollzentrale geworfen werden konnte, in der die Emissionswerte und der Verbrennungsvorgang überwacht werden. Als Abschluss erfolgte eine Vortrags- und Diskussionsrunde mit Dr. Jürgen Fluck, der nicht nur die rechtlichen Hintergründe in Sachen Immissionen und Abfallbeseitigung erläuterte, sondern auch interessante Einblicke in seine Tätigkeit bei der BASF-Rechtsabteilung vermittelte. So ging ein spannender und bereichernder Tag zu Ende. An dieser Stelle sei noch einmal den Mitwirkenden von Seiten der BASF SE gedankt, die diese Exkursion erst möglich gemacht haben.

 

Verfasserin: Nadine Schuon, Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Deutsches und Europäisches Umweltrecht und Rechtsvergleichung