Intern
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf

Vortrag: Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* - Einblicke in Recht und Praxis

01.02.2022

Mit freundlicher Unterstützung des Juristen Alumni Würzburg e.V. fand am 01.02.22 eine interdisziplinäre Veranstaltung zum Thema "Gewalt gegen Frauen* – Einblicke in Recht und Praxis" als Hybrid-Veranstaltung statt.

Beiträge lieferten Frau Katharina Amon von dem  Wildwasser Würzburg e.V. und Frau Jacqueline Sittig, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl von Herrn Prof. Dr. Dr. Hilgendorf tätig ist.

Wildwasser Würzburg e.V. ist ein Verein gegen sexuelle Gewalt an Mädchen* und Frauen*. Dieser bietet neben vielen verschiedenen Hilfsangeboten wie Beratungsterminen auch beispielsweise eine psychosoziale Prozessbegleitung für alle verletzten Zeuginnen und Zeugen einer schweren Straftat an. Frau Amon ging in ihrem Vortrag darauf ein, dass es auch im Strafverfahren wichtig sei, den Opfern die nötige Sicherheit, Kontrolle und Informationen zu geben. Dies könne z.B. durch eine Erläuterung der Funktion der Beteiligten und auch der eigenen Rolle geschehen.

Daneben referierte Frau Jacqueline Sittig zu den Mythen häuslicher Gewalt gegen Frauen*.  Laut Art.3 lit. a der Istanbul-Konvention bezeichnet häusliche Gewalt alle Handlungen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt, die innerhalb der Familie oder des Haushalts, zwischen früheren oder derzeitigen Eheleuten, Partnerinnen beziehungsweise Partnern vorkommen, unabhängig davon, ob der Täter beziehungsweise die Täterin denselben Wohnsitz wie das Opfer hat oder hatte. Frau Sittig räumte beispielsweise in ihrem Vortrag mit dem Vorurteil auf, nur Frauen* aus bildungsfernen und ärmeren Haushalten könnten Opfer von häuslicher Gewalt werden. Diese Gewalt ist jedoch in der gesamten Gesellschaft verbreitet. So erlebt laut einer Dunkelfeldstudie rund jede vierte Frau* mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Beziehungspartner.

Im Anschluss an die beiden Vorträge wurde eine lebhafte Diskussion geführt. Besprochen wurde beispielsweise die Frage wie man als Privatperson betroffenen Frauen* und Mädchen* helfen könne. So ist es wichtig den Betroffenen Glauben zu schenken, Solidarität zu zeigen und auf Beratungsstellen hin zu weisen.

 

 

 

Der Veranstaltungsflyer:

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