Russisch-Bayerischer Online-Workshop zu Künstlicher Intelligenz und Recht
07.05.2021Am 17. Juni 2021 fand ein Russisch-Bayerischer Online-Workshop zu Künstlicher Intelligenz (KI) und Recht statt, der gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), BAYHOST, dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) Moskau und der Repräsentanz des Freistaats Bayern in der Russischen Föderation veranstaltet wurde.
Der Leiter der Abteilung für Wirtschaft und Wissenschaft der Deutschen Botschaft in Moskau, Matthias Fischer, eröffnete mit einem Grußwort zum Thema „Autonomous driving and new mobility“.
15 Experten aus Wissenschaft und Praxis beleuchteten unterschiedliche Aspekte der Schnittstelle von KI und Recht. Dabei wurden u.a. die neuesten Innovationen bei der automatischen Datenanalyse oder bei autonomen Systemen vorgestellt. Inhalt der Veranstaltung war aber auch die Frage nach der Verantwortung für mögliche schädliche Folgen des Einsatzes von KI in Bereichen wie der Medizin oder des Straßenverkehrs. Ebenfalls vorgestellt wurden die rechtlichen Aspekte des Einsatzes von KI in der Justiz.
Von russischer Seite nahmen führende Experten am Workshop teil: Dr. Andrey Neznamov leitet das Zentrum für KI-Expertise der Sberbank und ist Autor der russischen KI-Strategie und des Russischen Konzepts für KI-Regulierung. Russland hat 2019 eine Nationale Strategie für die Entwicklung von KI verabschiedet, die auch Unterstützung für wissenschaftliche Forschung beinhaltet. Der Übergang zu fortschrittlichen digitalen Produktionstechnologien, Robotersystemen, fortschrittlichen Werkstoffen, die Entwicklung von Big-Data-Systemen, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz ist einer der Schwerpunktbereiche der Strategie für die wissenschaftliche und technologische Entwicklung der Russischen Föderation.
Weitere Referenten kamen von Spitzenuniversitäten wie z.B. der Nationalen Forschungsuniversität Higher School of Economics, einer Partneruniversität der JMU, oder der Tomsker Staatlichen Universität.
Auf bayerischer Seite waren u.a. zwei der im Rahmen der Hightech-Agenda Bayern eingerichteten bayerischen KI-Knoten beteiligt: der KI-Knoten „Data Science“ (Koordination: JMU) und der Mobilitätsknoten (Koordination: Technische Hochschule Ingolstadt). Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg war darüber hinaus auch mit der Forschungsstelle RobotRecht und dem Center for Artificial Intelligence and Data Science vertreten. Erstere beschäftigt sich mit den rechtlichen Herausforderungen, welche die technische Entwicklung im Bereich autonomer Systeme und KI mit sich bringt. Demgegenüber betreibt das Center for Artificial Intelligence and Data Science neben Grundlagenforschung auch angewandte Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz in der Datenwissenschaft zur Unterstützung von Wissenschaft und Gesellschaft.
Über 40 Teilnehmende verfolgten den 4,5-stündigen Workshop, darunter Forschende und Studierende von 8 bayerischen und 12 russischen Hochschulen sowie Vertreter von 12 Unternehmen.
Der Workshop leistete einen Beitrag zum Deutschlandjahr in Russland, das neue Impulse für die russisch-deutschen Beziehungen in verschiedenen Lebensbereichen wie Bildung, Wissenschaft und Innovation geben soll.
Der Workshop leistete einen Beitrag zum Deutschlandjahr in Russland, das neue Impulse für die russisch-deutschen Beziehungen in verschiedenen Lebensbereichen wie Bildung, Wissenschaft und Innovation geben soll, sowie auch zum Deutsch-Russischen Themenjahr „Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung 2020 – 2022“.
Hauptorganisator der Veranstaltung war das Bayerische Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST), welches den akademischen Austausch zwischen dem Freistaat Bayern und Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa fördert. BAYHOST unterstützt dabei die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften durch seine internationalen und interdisziplinären Kontakte und Kompetenzen. Die Förderung der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre sowie die Verbreitung von Wissen über das Hochschulsystem in Russland bilden einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit von BAYHOST.