Erschienen: "Vers un réseau européen du contrôle des concentrations", Concurrences N° 3-2020

Am 12. Juni 2019 diskutierten Vertreter der Europäischen Kommission, der französischen Autorité de la concurrence, Kartellanwälte und Hochschullehrer (jeweils m/w/d) im Amphithéatre Liard der Pariser Sorbonne über die Frage, ob sich eine Harmonisierung der nationalen Fusionskontrollregime oder eine verstärkte und institutionalisierte Zusammenarbeit der europäischen Wettbewerbsbehörden im Rahmen eines erweiterteten ECN empfehlen. Prof. Bien steuerte die deutsche Perspektive bei und berichtete u. a. über die Schwierigkeiten des deutschen Gesetzgebers, eine verpflichtende Fusionskontrolle vorzuschreiben, die Übernahme des SIEC-Tests in das deutsche GWB, die Einführung eines transaktionswertbasierten Aufgreifkriteriums (§ 35 Ia GWB) im Rahmen der 9. GWB-Novelle, die damit verbundenen Anwendungsschwierigkeiten und erörterte mögliche Vor- und Nachteile einer Fusionskontrolle ex post, wie sie etwa in Schweden praktiziert und in Frankreich diskutiert wird. Die Dokumentation der Tagung ist mittlerweile in Concurrences 2020-03 erschienen.