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Juristische Fakultät

Kolloquium 2019

Bildnachweise: Fachsprachen und ausländisches Recht / Dr. Murguía-Goebel, Oscar Michulka


Kolloquium am 25. Oktober 2019 zum Jahrestag der der Deutsch-Mexikanischen-Juristenvereinigung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Internationale Rechtsbeziehungen der FernUniversität Hagen.

Das spanischsprachige Kolloquium in Stuttgart hatte den Kulturgüterschutz als Schwerpunkt und endete mit einer Führung durch die Ausstellung "Azteken" in der Großen Landesausstellung des Landes Baden-Württemberg im Linden Museum Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde. 

Freitag, den 25.10.2019 
 
9:00 Uhr: Einschreibung 
 
9:15 Uhr: Eröffnung der Tagung und Begrüßung der Teilnehmer 
Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe, Präsident der DMJV sowie Vorsitzender des Instituts für Internationale Rechtsbeziehungen der FernUniversität Hagen und Direktor der Abt. Recht der Iberoamerikanischen Staaten 
 
9:30 Uhr: “Reflexiones sobre la situación actual de México” 
Embajadora Cecilia Villanueva Bracho, Mexikanische Konsulin, Frankfurt am Main 
 
10:00 Uhr: “Protección de bienes culturales “ 
Dr. Erasmo Lara Cabrera, Jefe de Cancillería, Botschaft von Mexiko, Berlin 
 
10:30 Uhr: Diskussion 

10:45 Uhr: Kaffeepause 
 
11:00 Uhr: „Drei Jahre Kulturgutschutzgesetz – eine Zwischenbilanz“ 
RA Roberto Kugler, Vizepräsident der DMJV, Berlin 
 
11:30 Uhr: “Restitution von Kolonialgut: Rechtsfragen“ 
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erik Jayme, Institut für ausländisches und internationals Privat- und Wirtschaftsrecht, Universität Heidelberg 
 
12:00 Uhr: Abschlussdiskussion 
 
12:30 Uhr: Mitgliederversammlung der DMJV 
 
13:15 Uhr: Anschließend gemeinsames Mittagessen in der Stadt (Selbstzahler) 
 
15:30 Uhr: Führung durch die Ausstellung “Azteken” 
Große Landesausstellung des Landes Baden-Württemberg im Linden Museum Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart www.lindenmuseum.de 
 
ca. 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung 

Am 25. November 2019 fand in Stuttgart das dritte Kolloquium der Deutsch-Mexikanischen Juristenvereinigung statt, an dem Studierende der JMU Würzburg teilnahmen. Das Hauptthema war der “Kulturgüterschutz”, weshalb passend dazu im Anschlluss an die Vorträge ein Besuch der Ausstellung "Azteken" im Linden Museum Stuttgart folgte.

Wir als Studierende des Programms Fachsprachen und ausländisches Recht im Bereich Spanisch unter der Leitung von Dr. Laura Murguía-Goebel trafen gegen 8.30 Uhr in Stuttgart ein und konnten so die Mitglieder des Vereins kennenlernen, darunter auch herausragende Persönlichkeiten, wie den Vereinspräsidenten Prof. Dr. Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe bis hin zur  mexikanischen Konsulin in Frankfurt, Botschafterin Cecilia Villanueva Bracho, dank deren Zusammenarbeit schon einige Teilnehmer des Fachsprachenprogramms Praktika in spanischer Sprache absolvieren durften. Es war zweifellos eine großartige Gelegenheit für ein geselliges Kennenlernen und für eine Einführung vor dem Kolloquium.

Pünklich um 9 Uhr begann das Kolloquium mit einer kurzen Präsentation und Einführung durch den Präsidenten der DMJV, mit der das Fachsprachenprogramm seit 2010 kooperiert. Weiterhin führte die Botschafterin über ihre Gedanken zum Kolloquium sprechend fort und gab darüber hinaus in einem Vortrag einen Überblick über die aktuelle Situation in Mexiko, von dessen Politik über dessen Wirtschaft bis hin zu Mexikos Beziehungen zu Deutschland. Zu beachten ist die Tatsache, dass durch die von der Botschafterin übermittelten Daten, insbesondere durch die Tatsache, dass Mexiko Tausende von archäologischen Stätten nicht erforscht hat, es uns ermöglicht hat das große kulturelle Erbe zuerkennen, das wir schätzen und schützen müssen.

Anschließend folgte in unserem Kolloquium die Präsentation, die als Epizentrum unseres Treffens angesehen werden könnte. Dr. Erasmo Lara Cabrera, derzeitiger Leiter des Außenministeriums Mexikos in Berlin, berichtete über das Hauptthema "Kulturgüterschutz", in dem er anhand seiner großen Erfahrungen und Kenntnisse in diesem Bereich uns nicht nur  das mexikanische Kulturgut, sondern im Allgemeinen das weltweite Kulturgut und dessen Relevanz in der heutigen Welt näher brachte. Er gab uns neue Perspektiven für den Schutz durch Gesetze und Gesetzgebung und  erläuterte anhand von Beispielen, wie die Schutzpolitik für nationale Kulturgüter sowohl in Mexiko, als auch in Deutschland, funktioniert. Nennenswert ist, dass es bei Verlust oder Diebstahl derartiger Güter einen korrigierenden Gesichtspunkt gab, da stets  vorangetrieben wird, dass Kulturgüter auf der ganzen Welt zugänglich sind. Dies ist Teil des Stolzes der Kultur selbst.

Im Anschluss an diesen Vortrag gab es eine kurze Diskussion, in der weitere diesbezügliche Fragen auftauchten, insbesondere zur Politik des Protektionismus gegenüber Gütern, was einen großen Gedankenaustausch hervorrief.

Danach folgte eine Kaffepause, die es uns als Studenten ermöglichte, Gespräche mit den oben genannten Personen zu führen und Kontakte auszutauschen, auch im Hinblick auf mögliche Praktika, was ein wichriger Aspekt des Fachspachenprogramms ist. Auch legten wir eine kurze Pause ein, um für den zweiten Teil des Kolloquiums eine maximale Aufmerksamkeit zu garantieren. Es sei darauf hingewiesen, dass sich u.a. die Botschafterin die Zeit genommen hat, um mit den drei anwesenden Mexikanern zu sprechen. Sie war daran interessiert, über unseren bisherigen Aufenthalt und unseren Eindruck von Deutschland Bescheid zu wissen, was eine familiäre Wärme unter den Lateinamerikanern auslöste.

Nach der gesprächigen Runde und der Pause führten der Vizepräsident der DMJV aus Berlin, RA Roberto Kugler und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erik Jayme aus dem Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg das Kolloquium mit zwei sehr interessanten und lehrreichen Vorträgen fort. Zur Abwechslung der Vorrangehenden dieses Mal in deutscher Sprache. Beginnend mit der Präsentation von RA Roberto Kugler, dessen Thema „Drei Jahre Kulturgutschutzgesetz – eine Zwischenbilanz“ lautete. Umfassend wurde uns das Gesetz und dessen Inhalt und Bedeutung näher gebracht, insbesondere auch die Reform mit der, das Kulturgutschutzrecht modernisiert wurde. Durch den Vortrag, wird die herausragende Bedeutung des KGSG klar und dessen Wichtigkeit für die kulturelle Identität unseres Landes.

Die letzte Präsentation beschäftigte sich mit dem Thema der „Restitution von Kolonialgut: Rechtsfragen“, gehalten von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erik Jayme. Rückerstattung geraubter, erpresster, unrechtmäßig enteigneter oder auch zwangsverkaufter Kulturgüter an die berechtigten Voreigentümer, ist was Restitution von Kolonialgut darstellt. In diesem Zusammenhang ist er mit Fachwissen und Kompentenz auf die verschiedensten Rechtsfragen eingegangen. Zur weiteren Veranschaulichung nahm er auf seinen Artikel „Zur Rechtstellung indigener Völker in deutschen Kulturverfahren“ aus der sogennanten Zeitschrift IPRax Bezug. Diese händigte er in neuster Fassung freundlicherweise allen Teilnehmern des Kolloquiums aus. Eine finale  Abschlussdiskussion rundete alle Vortäge des Tages ab, in der auf offene Fragen und Anregungen eingegangen werden konnte.

Am Ende wurden wir zu einem Mittagessen in das Restaurant „New Shanghai Restaurant“ eingeladen. Es war ein tolles kulinarisches Erlebnis in einem asiatischen Buffet mit viel Abwechslung und toller Küche. Das Angenehmste war jedoch zweifellos das Nebeneinander, das sich  im Restaurant ganz natürlich ergeben hat. Es war nicht nur eine großartige Zeit, um mit Kollegen und Freunden zu sprechen, sondern auch um Kontakte und Beziehungen zu knüpfen, die in Zukunft zu beruflichen werden könnten. Persönlich fanden wir es unglaublich, bekannte und mit viel Kapazität zur Schaffung solcher Projekte ausgestattete Anwälte kennenzulernen. Außerdem ist erwähnenswert, dass alle Juristen sehr freundlich und großzügig waren, ihre Kontaktdaten weiterzugeben und begeistert waren, sich mit uns auszutauschen obzwar wir „nur“ Studenten sind.

Dank der langjährigen Kooperation der DMJV und dem Programm Fachsprachen und ausländisches Recht war es eine Erfahrung, an die wir uns erinnern werden und an die wir hoffen, dass sie in naher Zukunft Früchte tragen wird.

Einige Stunden nach den Gesprächen und dem großartigen Essen gingen wir als Gruppe zusammen zum „Linden Museum” in Stuttgart. Es war eine großartige Gelegenheit, die Stadt in ihrer urbanen Form auch mit der U-Bahn kennenzulernen und durch die Straßen einer der wichtigsten Städte Deutschlands zu spazieren. 

„Azteke“ -  das war der Name der Ausstellung, einfach und auf den Punkt gebracht. Allgemein erscheint uns diese Ausstellung als eine großartige Zusammenfassung über die aztekische Kultur, die Lebensweise, die Ursprünge von Tenochtitlán und  ihre Struktur. Sie verschafft einen Eindruck über deren Religion, Wissenschaft und Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Technologie und einer kulturnahen ausgestalteten Umgebung wird diese Ausstellung zu einem Erlebnis.

Das Museum bietet einige sehr interessante und besondere Ausstellungsstücke. Unserer Meinung nach ist das Hauptstück das Gleiche, das der Ausstellung als werbendes Leitbild dient und das persönlich unser Lieblingsstück aus der Ausstellung war. Eine grüne Edelsteinstatuette, die den Gott Quetzalcoatl mit einem auf den Tod gerichteten Aspekt darstellt und mit dem aztekischen Kalender auf dem Rücken versehen ist.

Zusammenfassend lässt sich über die Erfahrung im Museum festhalten, dass es für diejenigen, die sich für die aztekische Kultur und indirekt für die mexikanische Kultur interessieren, sehr empfehlenswert ist, sich einen Überblick über eine alte Kultur zu verschaffen, die in der gesamten Region und Welt präsent ist. Darüber hinaus war es eine Gelegenheit für uns als Studenten, Themen zu vertiefen, die in den spanischsprachigen Kursen des Fachsprachenprogramms an unserer Universität behandelt wurden.

Gegen 17:00 Uhr waren wir mit allen geplanten Aktivitäten fertig. Der Besuch des Kolloquiums, des Essens und des Museums war eine großartige Erfahrung, bei der nicht nur Wissen erlangt und Ideen ausgetauscht, Kontakte, Beziehungen und großartige Erinnerungen gewonnen wurden, sondern bei dem es auch zu einem spektakulären Kulturaustausch kam.

von Vanessa Bittenbinder und Luis Fernando Robledo Vega